Im "Spitzen Haus" -
Stadtbummel in Karlsbad |
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Das
genaue Datum der Stadtgründung ist nicht bekannt. Die Entstehung der beständigen
Besiedlung beim Sprudel ist in die Zeit gegen 1349 zu datieren. Die Spuren
der Menschen in der näheren Umgebung von Karlsbad sind jedoch weitaus älteren
Datums. Die schriftlich erfasste Geschichte der Sprudelstadt beginnt am
14. August 1370, als Karl IV. dem bereits existierenden Siedlungsflecken
die Freiheiten und Rechte erteilte, die zu jener Zeit auch die nahe
gelegene Königsstadt Ellbogen (Loket) genoss. Die Prosperität und die
bauliche Entwicklung des Kurortes wurde Ende des 16. und Beginn des 17.
Jahrhunderts unglücklicherweise von zwei Naturkatastrophen beeinträchtigt.
Am 9. Mai 1582 wurde Karlsbad von einer großen Hochwasserkatastrophe
heimgesucht. Am 13. August 1604 wurde die Stadt durch einen Brand
vollkommen vernichtet, bei dem von 102 Häusern 99 Bauwerke völlig nieder
brannten. Zu einer bedeutsameren Belebung des Lebens im Kurort kam es erst
zum Ende des 17. Jahrhunderts durch den Zustrom reicher adliger Besucher
aus dem Kreise des sächsischen und später auch russischen und polnischen
Herrscherhofes. Ein großer Beitrag für Karlsbad waren die zwei
Kurortaufenthalte des russischen Zaren Peter des Großen in den Jahren
1711 und 1712. Grundlegende Bedeutung für die Modernisierung des
Kurwesens in Karlsbad hatte die lebenslange Tätigkeit von Dr. David
Becher (1725 - 1792), des Arztes, der sich am meisten um die Stadt
verdient machte. Er führte eine ganze Reihe von neuen Heilmethoden ein
(Trinken von Wasser direkt an den Quellen, Ausgänge als Bestandteil der
Therapie, Ausgewogenheit der Trinkkur und der Bäderkur und andere) und
trug ebenfalls zur baulichen Gestaltung von Karlsbad bei. |
Im
letzte Drittel des 19. Jahrhunderts sowie Beginn des 20. Jahrhunderts
entstandenen Gebäude, Bauwerke, Parks, Waldwege sowie weitere Ausstattung
des städtischen Inneren prägten das Antlitz der Stadt und prägen dieses
auch heute noch. Deshalb wird im Zentrum des Kurortes dessen baustielische
und architektonische Einheit - keinerlei Eintönigkeit - bewundert. Diese
ist aufgrund der vorher erwähnten Architektur der Stadt, die durchdrungen
ist mit der Seele des Historismus, Eklektizismus sowie Jugendstils, auch
gar nicht möglich. |
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