Hohe Tatra:
Die Hohe Tatra, das höchste Gebirge der Karpaten, nimmt eine Fläche von 335 km²
ein. Auch wenn der Hauptkamm nur 26,5 km lang ist, trägt die Tatra alle
Zeichen eines Hochgebirges. Sowohl wilde Gipfel, zerklüftete Täler mit Kesseln, Seen und
Wasserfällen als auch ein extrem rauhes Hochgebirgsklima tragen dazu bei. Der Hauptkamm
bildet einen Bogen, der nach Süden hinausreicht. Er beginnt im Westen mit dem Laliover
Sattel (L'aliové sedlo, 1947 m) und endet im Nordosten mit dem Kopskyer Sattel (Kopské
sedlo, 1749 m). Die größte Breite in nordsüdlicher Richtung beträgt 17 km. Vom
Hauptkamm laufen nördlich und südlich viele Nebenkämme aus, die tiefe und gegliederte
Täler bilden. Den Hauptanteil an der Fomierung der Landschaft hatte die
Gletschertätigkeit während der Riss - und Würmeiszeit. Der größte Gletscher war der
Weißwassergletscher (Bielovodský), der eine Länge von 14 km und eine Stärke von 280 m
erreichte. Nach dem Zurückweichen der Gletscher entstanden in den Kesseln viele Seen, von
denen sich auf dem slowakischen Gebiet 85 befinden. Der größte und zugleich tiefste See
ist der Große Hineover See (Velké Hincovo pleso) mit einer Fläche von 20 ha und einer
Tiefe von 53 m. In der Hohen Tatra befinden sich auch viele
Wasserfälle. Zu den bekanntesten zählen die Wasserfälle von Vajanskeho, Kmetov,
Hviezdoslavov, der Riesenwasserfall, der Sprungwasserfall (Skok). und die Kaltwasserfälle
(Studenovodské vodopády). Der höchste Gipfel der Hohen Tatra ist die Gerlsdorfer
Spitze (Gerlachovsky tít, 2655 m). Zur Besonderheit dieses Gebirges gehört, daß
die höchsten und bekanntesten Gipfel sich nicht auf dem Hauptkamm, sondern auf Seinen
Nebenkämmen befinden. Zum Beispiel der Krumme (Kriván 2494
m), der Koncistá (2535 m), die Gerlsdorfer Spitze (Gerlachovsky tít, 2655
m), die Schlagendorfer Spitze (Slavkovský tít, 2452 m), die Lomnitzer Spitze
(Lomnický tít, 2632 m). Das Grundgestein der Hohen Tatra ist Granit. Kristalline
Schiefer und Kalkstein treten nur vereinzelt auf.
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