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Ostern 2006 in Burg - Spreewald


Burg - eine der größten Gemeinden Deutschlands. Gelegen, inmitten eines weit verzweigten Systems von Fließen, liegt der Ort Burg. Bestehend aus seinen 3 Ortsteilen und seinem typischen Streusiedlungsgebiet. Eine aus vielen einzelnen Bauerngehöften, inmitten von Feldern und Wiesen, eingezäumt von vielen Erle, Eichen, Weiden und Pappeln bestehende Gemeinde. Heute, auf eine Fläche von circa 52 Quadratkilometer, mit einer Einwohnerzahl, von kaum mehr als 4000 Einwohner. Schon im Jahre 1960, bei der damaligen Gemeindegebietsreform, wurde aus den drei Orten, Burg-Kauper, Burg-Kolonie und Burg-Dorf eine Gemeinde Burg.  Diese alten Ortsteilbezeichnungen sind heut' noch in Gebrauch. 

Urkundlich wurde Burg erstmals im Jahre 1315, in Verbindung mit anderen benachbarten Orten, erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch der damals urkundlich festgehaltene Begriff "Spreewald" für dieses Gebiet von zusammenhängenden Erlen, Eichen und Eschenwäldern. Burg-Kauper wurde erstmals 1725 als selbständige Streugemeinde, bestehend aus vielen kleinen Bauernwirtschaften, erwähnt. Burg-Kolonie wurde, durch die Ansiedlung von Hugenotten-Familien, zu Zeiten Friedrich des II. um 1750 gegründet. Diese Ansiedlung brachte viel Handwerk und Gewerbe in den zuvor nur von Landwirtschaft geprägten Raum um Burg. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen Begriffe wie "Leinenweberfließ" - einige Fließe im südlichen Burger Raum, an denen viele Leinenweberfamilien siedelten; oder auch die "Bleiche" - in ihr wurden die erzeugten Leinenstoffe gebleicht; wie auch die "Fabrik" - eine den Manufakturen ähnelnde Ansammlung von leinewanderzeugenden Kleinstbetrieben, deren Waren von einem ortsansässigen Händler direkt aufgekauft wurden. Diese "Fabrik" befand sich entlang der heutigen Hauptstrasse, vom Ortseingang, aus Richtung Cottbus, bis hin zur Kirche. Mitte des 19. Jahrhunderts brannte die "Fabrik", die aus vielen kleinen Bohlenhäusern bestand, fast vollständig nieder.

Die Spree, die sowohl Unter- als auch Oberspreewald durchfließt und beiden Gebieten den Namen und das Gepräge gegeben hat, entspringt im Zittauer Gebirge und mündet nach 398 Kilometer bei Berlin-Spandau in die Havel. In den Spreewald bringt sie eine Wassermenge zwischen 8 und 13 Kubikmeter pro Sekunde. Diese Menge wird durch einige Speicherbecken im Oberlauf der Spree geregelt.

Der Oberspreewald beginnt nördlich der Stadt Cottbus und erstreckt sich flussabwärts, bei der Stadt Lübben, bis zum Unterspreewald. Die durchschnittliche Breite der Fließe liegt bei unter 4 Meter und deren Tiefe beträgt kaum 1 Meter. Es existieren jedoch auch einige wenige Abschnitte mit bis zu 30 Meter Breite und 6 Meter Tiefe. Die Fließgeschwindigkeit vieler Wasserläufe geht gegen Null. In den "stark" fließenden Gewässern ist sie kaum höher als ein halber Meter pro Sekunde. Die Wasserläufe eignen sich Ideal für eine Befahrung mit dem Paddelboot. Der Wasserstand der Fließe ist an vielen Stellen beinahe identisch mit der Höhe der angrenzenden Wiesen. Das Wasser im Spreewald wird durch eine Vielzahl von Wehren reguliert. In den viel befahrenen Fließen sorgen Schleusen für ein nahezu ungehindertes Vorwärtskommen von Paddelbooten und Spreewaldkähnen.
Der Unterspreewald beginnt flussabwärts der Stadt Lübben. Durch eine natürliche Einengung bei der Stadt Lübben werden die Fließe (so werden die Wasserläufe im Spreewald genannt) des Oberspreewaldes von einigen Dutzend kleiner und größerer Fließe auf 2 Fließe zusammengeführt. Der Unterspreewald ist zumeist lediglich 2 bis 3 Kilometer breit und bis zum Dorf Leibsch rund 17 Kilometer lang. Bis auf ein kleines Gebiet ist der Unterspreewald durch 2 bis 3 parallel verlaufende Fließe geprägt. Beim Dorf Schlepzig ist eine dem Oberspreewald ähnliche Vernetzung der Fließe vorhanden.

Paddeltour auf der Spree: 

In Burg gibt es viele Möglichkeiten Paddelboote, Kanadier oder Kanus auszuleihen. Als wir losfuhren schien noch die Sonne und alles war in Ordnung.
Unser erster Höhepunkt war die Bastianschleuse, die wir selbst mit Hand betätigen mussten. Gleich hinter der Schleuse war ein Unterstand. Da es zu regnen begann holten wir die Boote, natürlich erst nach dem Schleusen, aus dem Wasser und pausierten ein wenig.
Der Bootsverleiher hat uns bei der Versorgung unseres Verletzten geholfen und ihn zum Arzt gefahren. Noch etwas benommen von der "Notoperation" waren die sauren Trostgurken die richtige Medizin.

Bahnhofskneipe in Burg (Museum ... Gaststätte ... ): 

www.spreewaldbahnhofburg.de 

Der Eisenbahnfreund verbindet mit der Region im Süden Brandenburgs das rund 85 Kilometer lange Schmalspurnetz zwischen Lübben, Goyatz, Lieberose und Cottbus. Obwohl hier seit 1970 keine Züge mehr verkehren, gehört die zwischen 1898 und 1904 eröffnete Spreewaldbahn zu den bekanntesten Schmalspurbahnen. Kein Wunder, denn die kleinen Maschinen und die kurzen Züge der "Spreewald-Guste" verkörperten wie kaum eine andere Strecke Bimmelbahn-Romantik. Seit 1995 wird das historische Bahnhofsgebäude als Gaststätte genutzt. Hier kann man eine stattliche Sammlung von liebevoll restaurierten Eisenbahnwaggons, Draisinen und vielen weiteren Originalteilen der Bimmelguste bewundern. 


Bismarckturm - Bismarckschänke:

Das imposanteste Gebäude in Burg ist der Bismarckturm. Zu DDR-Zeiten noch unter dem Namen "Turm der Jugend" bekannt, trägt er seit der Wende wieder seinen alten Namen. Er wurde zu Ehren des Reichsgründers Otto von Bismarck in den Jahren 1913 bis 1917 errichtet. Laut Überlieferung wurde er mit Spendengeldern einflussreicher Bürger finanziert.

Radtour auf einem Teil des Gurken-Radweges: Burg - Südfluter -  Kurfürsten Damm - Raddusch - Dubkow Mühle - Leipe, Fischerstübchen - Erlkönig - Burg (ca. 25km) 

Sonnabend sollte der wettermäßig schönste Ostertag werden. Die Fahrräder gleich in unserer Pension Möschk ausgeliehen und los ging es - möglichst weit weg von den Autostraßen. Unser erstes Ziel war der kleine Ort Raddusch. Doch auf den ersten Kilometern passierte es schon - ein Platten. Zu Fuß bis zur nächsten Tränke und den Fahrradtausch telefonisch organisiert. Unsere Vermieterin brachte ein neues Fahrrad. So konnte es weiter gehen - über die Schleuse Radduscher Buschmühle zur Dubkow-Mühle.
Gasthaus und Pension Dubkow-Mühle - ein idyllischer Ort. Vom Mühlwerk ist heute nichts mehr geblieben - vom Mühlengebäude schon, das sich in einer großen naturgegebenen Gartenanlage als malerischer Fachwerkbau in den Farben beige-braun, eingebettet in ein Spreewaldszenario mit Fließ, Hochwald und saftigen Weiden, darbietet. Hier ist die Welt noch heil und in Ordnung. Unter uralten Eichen und Linden - letztere, hergeleitet aus dem Sorbischen "lipa", geben Leipe den Namen - liegt die "Mühle", umgeben von mehreren Pensionshäuschen, die aus den Bäumen hervor lugen, riedgedeckt, als Ziegelbau oder als Blockhütten. Zu unserer Überraschung wurden "hinter dem Haus" gerade mehrere frische Hechte ausgenommen. (www.dubkow-muehle.de)
Nach dem Genuss eines Frischen ging es weiter Leipa zum Fischerstübchen. Und nun gab es auch was zu futtern. Schmalzstulle und Gurken.
Aus dem Rückweg nach Burg wollten wir uns die Vorbereitungen und die Örtlichkeiten des größten Osterfeuers der Umgegend ansehen. Durch geschickte Verhandlungen gelangten wir auch hier zu einem Frischen. Die Reisigberge sahen schon "mächtig-gewaltig" aus.
Wieder zu Hause auf dem Hof wurden wir schon erwartet ... oder auch nicht. 

Osterfeuer:


Ostersonntag - Eiertrudeln: muss sein !