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Wanderung entlang des Rennsteigs, dem längsten Wanderweg Thüringens (2000)

Allgemeines: Auf dem Gebirgskamm des Thüringer Waldes und des sich anschließenden Thüringer Schiefergebirges verläuft der Rennsteig, der schönste und traditionsreichste Wanderweg Deutschlands. Er ist der längste Höhenwanderweg Deutschlands. Ein "R" an den Bäumen und auf Wegschildern weist dem Wanderer die Richtung.
Der Rennsteig beginnt an der Einmündung der Hörsel in die Werra und endet nach 168 Kilometern in Blankenstein westlich der oberen Saale.
 

Höhenlinienverlauf das gesamten Rennsteigs. Klick auf das Bild und es wird vergrößert.

 
Historisches: Erstmals taucht die Bezeichnung Rennsteig 1330 in einer in Schmalkalden gefertigten Urkunde auf und bezeichnet dabei zwei Teilstücke des heutigen Rennsteiges: vom Ruhlaer Häuschen bis zum Jagdberg und vom Dreiherrenstein vor der Ebertswiese bis zum Nesselberg.
 
Zum ersten Mal wurde der Rennsteig in seiner Gesamtheit und heutigen Verlauf, von dem gothaischen Offizier und Topographen Julius von Pläncker, 1830 beschrieben, nachdem er die Strecke in 44 Stunden in 5 Tagesetappen begangen hatte. 
 
Der Rennsteig war zu verschiedenen Zeiten Grenze sowie Verbindungsweg zwischen den Passübergängen der alten Handelsstraßen zwischen den Handelszentren in Süd- und Norddeutschland. Verschiedenen Begriffe wie Ausspanne und Grenzadler deuten auf alte Passübergänge an. Mittlerweile hat sich die Sprachforschung darauf geeinigt, daß Rennsteig die Bezeichnung für einen auf- und absteigenden Bergpfad sei, auf den man schnell vorwärtskomme. Wege mit dem Namen Rennsteig gibt es in deutschen Lande über 200.Aber keiner von ihnen wurde so berühmt wie der Thüringer Rennsteig.
 
Er führt vorbei an mehreren hundert (ca. 1300) Grenzsteinen und 13 Dreiherrensteinen, die eine Vielzahl von ehemaligen Ländergrenzen bekunden. Der älteste stammt von 1513,die meisten der noch vorhandenen Steine aus dem 18. Jahrhundert. An den Steinen befindet sich die Jahreszahl des Steinsetzens sowie eine fortlaufende Nummer. An den Dreiherrensteinen stießen die Territorien dreier Länder aneinander.
 
Der Wanderweg Rennsteig wird seit ca. 100 Jahren mit einen weißen R auf blauen Grund, in der neueren Zeit auch mit einem blauen Andreaskreuz X gekennzeichnet. Das weiße R wurde auch als "Mareile" bezeichnet. Mareile war die Tochter eines Försters im Gast- und Forsthaus "Weidmannsheil", dem Gründungsort des Rennsteigvereins. Dieser wurde 1896 gegründet. Aber auch die Zeitschrift des Rennsteigvereins hieß Mareile.
 
1843 schlug Ludwig Bechstein vor den Rennsteig in 5 Tagen zu erwandern. Heute wird der Rennsteig meistens in 6 Etappen aufgeteilt. Andere Etappenaufteilungen sind selbstverständlich möglich. Dabei sollte die Kondition, Übernachtungsmöglichkeiten, das Wetter und natürlich der Spaß am Wandern entscheidend sein.

Links:

 
 

Mexico

Fred

Wenzel

Ludi

Das Durchschnittsalter unserer kleinen Wandergruppe betrug 32 Jahre. Dank Wenzel. 

Erste Etappe:   Hörschel ---> Ruhla
 
Etappenlänge:  22 km

Vom Beginn des Rennsteiges in Hörschel (192m) führte diese erste Etappe über den Gr. Eichelberg (339m), Wilde Sau,  das Ausflugslokal "Hohe Sonne" bis nach Ascherbrück (550m). Zum Übernachten mussten wir nach Ruhla absteigen. Der Rennsteig begrüßte uns gleich mit etwas Regen, obwohl wir dem Berggeist für das Gelingen der Tour guten Wisky opferten.

Rast an der "Wilden Sau".

Der Stein "Wilde Sau".

Ruhla


Zweite Etappe:    Ruhla ---> Grenzwiese

 
Etappenlänge:  16 km

Von Ruhla aus ging es erst mal wieder hinauf zum Rennsteig, zum Rastplatz "Ruhlaer Häuschen" (ca. 45 min). Weiter über Auerhahn und Dreiherrenstein. Hier gibt es Blasmusik und viel, viel Volk, nichts für uns.  Über die Broderoder Hütte und Venetianerstein ging es hinauf zum Großen Inselsberg (916m).

Unser tapferer Rennsteigwanderer während einer kurzen Schwächephase. "Ruhlaer Häuschen" -eine Vielzahl solcher Rastplätze säumen den Rennsteig. Vor allem nicht vergessen, dass man Urlaub hat.
Der Inselsberg (916m), obwohl die zweithöchste Erhebung, so doch die bekannteste. Gegen 17:00 Uhr ist allerdings pünktlich Feierabend. Ein gutes Bier in der Herberge entschädigt für all die Strapazen. (Nicht nur leidenschaftlich bewacht,.....)

Dritte Etappe:    Grenzwiese ---> Ebertswiese

 
Etappenlänge:  10 km

Unsere kürzeste Etappe, von der Grenzwiese am Inselsberg zur Baude Ebertswiese. Unterwegs sehen wir eine Gedenktafel zur Erinnerung an den  "Taschenlampenstart" des Rennsteiglaufes von 1975.

Possenröder Kreutz: Sühnekreutz für einen hier verübten Totschlag. (Erste uhrkundliche Erwähnung im Jahre 1522.

Nachbildung einer historischen Schießscheibe.

Pension Ebertswiese.


Vierte Etappe:  Ebertswiese ---> Schanzenbaude

 
Etappenlänge:  18 km

Die Etappe führte von der Ebertswiese über die Alte und Neue Ausspanne, den Sperrhügel, Oberlautenberg (855 m), Wachsenrasen und Gustav-Freytag-Stein zum Grenzadler bei Oberhof. Gleich in der Nähe befindet sich die Schanzenbaude.


Fünfte Etappe:  Schanzenbaude ---> Schmücke

Etappenlänge:  10 km

Von der Schanzenbaude aus ging zum "Rennsteiggarten". Dies ist ein Botanischer Garten der die Pflanzen- und Tierwelt des Thüringer Waldes und anderer Gebirgsregionen zeigt. (Natürlich auch mit Bierzapfstelle.) Weiter ging es auf den höchsten Berg des Thüringen Waldes, den Beerberg (983 m, siehe Bild links.). Von Dort weiter bis zum Hotel Schmücke.


Das Hotel Schmücke: Ein Übrigbleibsel der DDR ?

Den Charm einer Gefängniszelle mit Bett, Stuhl und Nasszelle konnte das Hotel Schmücke bis heute nicht ablegen. Das Thüringer Rostbrätel war um so besser. In 2 Jahren soll sich das änder. Man kann gespannt sein.

Sechste Etappe: Schmücke --->Großer Dreiherrenstein

Etappenlänge:  12 km

Vom Hotel Schmücke ging es über Mordfleck, Alte Tränke, Bahnhof Rennsteig und Allzunah zum Großen Dreiherrenstein. Unterwegs gibt es eine alte Bunkeranlage der ehemaligen Stasi zu besichtigen.

Am Gasthaus "Dreiherrenstein" haben wir genau die Mitte des Rennsteigs erreicht.

Am nächsten Tag ging es nach Ilmenau  und  mit dem Zug wieder nach Hause.


D e r    S t a s i - B u n k e r :

Der Bunker sollte das Überleben von ca. 100 Personen für ein Jahr sicherstellen. Er war mit allem ausgerüstst (Lebensmittellager, Notstromaggregate, Arztstation, Duschen und Anlagen zur Entkontaminierung bei chemischen Verseuchungen ........) was dazu erforderlich war. Eine umfassenden Erneuerung erfolgte noch im Jahre 1987. Der Bunker wurde jedoch nie genutzt. Angeblich wusste nicht einmal die umliegende Bevölkerung von dieser Anlage. Sie war in einem Stasi-Ferienheim integriert.

D e r   R a s s e l b o c k :

Der Rasselbock ist im Thüringer Raum eine Seltenheit, er steht unter Naturschutz und darf nicht bejagt werden. Nur wenigen Weidgenossen und Naturfreunden gelingt es ihn in der Natur zu beobachten. Seine Herkunft ist wissenschaftlich nicht ergründet. Es wird vermutet dass er eine Kreuzung zwischen Hasen und dem europäischen Zwergreh ist. Zur Präparation sind nur solche Stücke freigegeben, die an Altersschwäche oder Krankheit verendet aufgefunden werden.

"Pittiplatsch der Liebe, hat ne große Rübe, hat nen dicken Bauch, ... , und den wolln wir auch.

Täglich kam es zum Kochduell. Für das Mittagsmahl unterwegs waren wir bestens gerüstet. Benzin, Kocher, Wasser und Topf. Soweit zur Technik. Eine Nudelsuppe mit Schinken oder würziger Knackwurst, dazu eine Scheibe Schwarzbrot. 

"Rennsteig - Begegnungen"

Eines der interessanten Aspekte von mehrtägigen Bergwanderungen sind die Begegnungen ............ mit immer den gleichen Wandergruppen. Ob Familien oder "Alt - Herren - Clubs", ob mit Matte und Zelt oder mit dem Bus.

Hier geht es zu den Thüringer Klößen