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Wanderung auf dem Kungsleden  (Lappland - Nordschweden)


Blick vom "Lulep Kirkau (1139), in der Nähe von Saltoluokta,  zum Sarek-Nationalpark.

Ammarnäs - Adolfström - Jäkkvik - Västerfjäll - Kvikkjokk - Aktse - Saltoluokta


Lappland, ist der geographische Raum, in dem das Volk der Lappen oder, wie sie selbst sagen, der Sameh (Samen) von alters her leben und wirtschaften. Lappland umfasst Gebiete der Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Der größte Teil Lapplands liegt nördlich des Polarkreises.

Wandern in Lappland, das heißt Wind und Wetter statt Zentralheizung, Quellwasser statt Bier, Eintopf statt Menü, wohltuende Müdigkeit statt Schlaflosigkeit, Wildnis und Weite der Landschaft statt Enge und Betonschluchten, und das heißt vor allem neue Erlebnisse und Selbsterfahrung statt Trott des Alltags.

Kungsleden ist der bekannteste Wanderweg in Nordschweden.

Die Landschaft Lapplands ist überwiegend durch die Eiszeit geprägt. Mehrfach war ganz Skandinavien von Gletschern bedeckt. Durch die Erosionswirkung der je nach Klimaperiode gewachsenen oder geschrumpften Gletscher sind die meisten Berge abgerundet worden und viele Hügel neu entstanden. Schmale Trampelpfade und Routen ohne Tritt und Steg führen durch die Wildnis, und wir wollen Mühen nicht verharmlosen, die uns auf unserer teilweise hochalpinen Wanderung durch Europas letzte Wildnis erwarten: den klatschenden Regen, die eiskalten Nordwinde, die schmerzenden Füße und die schweren Rucksäcke... und die vielen Mücken. Doch diese Mühen werden mehr als aufgewogen durch eine Rast an einem sonnigen Flussufer, die Aussicht von einem Berggipfel und die Nächte unter der Mitternachtssonne.

Anreise: Unsere Anreise nach Lappland führte mit Bahn, Fähre, Inlandsbahn und Bus über folgende Etappen: Von Berlin über Strahlsund, Trelleborg, Malmö, Stockholm, Mora, Östersund, Sorsele nach Ammarnäs.
Ein besonderes Erlebnis, welches wir allen Lapplandfahrern nur empfehlen können, war die Fahrt mit der Inlandsbahn. Eine Art Vorortzug über eine Strecke von ca. 1000 km. Fast nur durch Wald, mit schönen kleinen Bahnhöfen, Service inclusive einem warmen Mittagessen. (Da tanzt der Bär mit dem Elch.)
Nach insgesamt 48 Stunden hatten wir den Ausgangspunkt der Wanderung, Ammernäs, erreicht, In dieser Zeit ist eine Übernachtung in Östersund enthalten, da die Inlandsbahn in der Nacht nicht durchfährt. Um von der Inlandsbahn nach Ammernäs zu kommen ist noch eine Busfahrt von Sorsele aus erforderlich. Aus dem Bus heraus hat man schon einen Blick auf die schneebedeckten Berge Nordschwedens. Da wir Mitte Juni anreisten hatten wir nicht mit so viel Schnee gerechnet.

Der Schnee machte uns ziemlich zu schaffen, starker Wind und Regenschauer taten ihr übriges. Der Weg war zwar gut markiert, hohe Holzkreuze, doch wusste man nicht was sich unter dem Schnee befand. Trägt uns die Schneedecke ? Befindet sich darunter ein Bach, ein kleiner See ? Als die sichersten Stellen erwiesen sich die mit den Spuren der Rentiere. Am späten Nachmittag suchten wir uns eine Zeltstelle und noch nie war der Grog so wertvoll wie hier. Das Zelt VE24 war eine gute Bastion gegen die Unwirtlichkeit.
Doch die grandiosen Landschaften und idyllischen Zeltstellen entschädigen für all die Strapazen.
Unterwegs sind einige kleine Hütten die, im allgemeinen immer offen, zur Übernachtung einladen. Der wohl berühmteste Einkaufsladen in Lappland befindet sich in Kvikkjokk. Er fehlt in keinem Reise- bzw. Wanderführer über Lappland. Zur Querung der größeren Seen kann man einen Bootsservice nutzen, oder selbst rudern. Allerdings ist zu beachten, dass sich immer mindestens ein Paddelboot an jedem Ufer befindet. Wenn man Pech hat muss man drei mal rudern.
Links über- queren wir den Polar- kreis. Rechts: Vereinzelt findet man die alten Hütten der Rentierjäger.
Das Wetter in Lappland ist sehr unbeständig. Nach 2 Tagen Regen und Durchzählen der Lebensmittelvorräte sind wir dann doch losgezogen. Nach einer Flussdurchquerung, die Brücke war weggespült, war ich vollkommen durch. Doch am Abend bot sich die Gelegenheit das Zelt im Freien und die Sachen am warmen Ofen zu trocknen.
Ganz Lappland ist mit kilometerlangen Rentiergattern durchzogen. Die Übergänge sind in der Wanderkarte eingezeichnet und bieten eine gute Orientierung. Die Touristenstation in Kvikkjokk. (10 ständige Einwohner.) Hier wollten wir die Sommer- sonnenwende erleben. Allerdings waren gegen 20:00 Uhr schon alle betrunken.

In Saltoluokta gibt es eine, nach dem Stil der Hütten der Samen, erbaute Kirche.
Das heutige Hauptgebäude der Fjällstation Saltoluokta wurde im Jahre 1918 erbaut und ist ein aus Holzbalken errichtetes Gebäude mit gemütlichen Ess- und Aufenthaltsräumen.

Kartenmaterial: 

Bladindelning Fjällkartan 1:100000, für den gesamten Kungsleden sind insgesamt 6 Karten erforderlich. Kartennummern: AC2, BD6, BD8, BD10, BD14, BD16, die Missweisung beträgt in Lappland etwa 3 grad Ost.


Schweden - kompakt (http://www.ddorf-online.de/reise/ziele/schweden/)
 (Ludi-s Ergänzungen in rot.)
Flagge:
Klima: Gemäßigt im Süden mit kalten, trüben Wintern und kühlen, teilweise wolkenreichen Sommern, subarktisch im Norden. In Lappland ist das Wetter sehr wechselhaft, man muss sich auf alles vorbereiten. Im kurzen Sommer viele Mücken.
Beste Reisezeit: In der wärmeren Jahreszeit
Lage: Nordeuropa, zwischen Finnland und Norwegen.
Jedermannsrecht:
  • Man darf im Gelände wandern, radfahren, reiten und skilaufen, außer auf Hausgrundstücken und Anpflanzungen
  • Man darf auf privaten Wegen und Straßen gehen, radfahren, reiten und skilaufen.
  • Man darf Seen und Flüsse mit Kanus befahren und am Ufer anlegen, soweit dieses nicht zu einem Hausgrundstück gehört.
  • Man darf Beeren und Pilze zum Eigenverbrauch pflücken.
  • Man darf einen Tag lang ohne besondere Erlaubnis in mindestens 150m Entfernung vom nächsten Gebäude zelten, außer auf Hausgrundstücken.
  • Man darf mit umherliegenden Ästen und Zweigen ein Feuer entzünden, wenn keine Brandgefahr besteht und wenn dies nicht ausdrücklich verboten ist.

Für die Nationalparks gelten besondere, in der Regel strengere Bestimmungen.

Sprache: Schwedisch, die meisten Einheimischen sprechen ganz gut Englisch. Einige Minderheiten haben Finnisch oder Samisch als Muttersprache. Auf deutschsprachige Schweden trifft man immer häufiger.
Währung: Schwedische Krone. Kreditkarten werden in der Regel überall akzeptiert, sind sogar verbreiteter als in Deutschland. Euroschecks werden nur in Banken und Wechselstuben angenommen. An vielen Geldautomaten kann aber mit der EC-Karte Geld geholt werden. In vielen Städten ist auch die Abhebung vom deutschen Postsparbuch möglich. Vorsicht: Manche Dinge des täglichen Bedarfs sind deutlich teurer als in Deutschland. * aktueller Wechselkurs *
Einwohnerzahl: 8.900.954 (Juli 1996)
Einreise: Deutsche Staatsbürger benötigen lediglich den Personalausweis oder den Reisepass, wenn sie nicht länger als drei Monate im Land bleiben.
Medizinische Versorgung: Die medizinische Versorgung in Schweden ist sehr gut. Es besteht ein Sozialversicherungsabkommen mit der EU, das deutschen Staatsbürgern gleiche Bedingungen bei der Behandlung einräumt, wie den Schweden. Das Formular E 111 der Krankenkasse sollte mitgebracht werden. Trotzdem ist eine Auslandskrankenversicherung hilfreich. Ein Besuch bei einem schwedischen Arzt kostet zwischen 25 und 65 Mark. Die schwedische Notrufnummer ist (noch) 90 000. Demnächst soll es international die 112 werden.
Verkehr: Der normale europäische Führerschein berechtigt zum Fahren eines Autos in Schweden. Die internationale Versicherungskarte ist nicht vorgeschrieben. Die Telefonnummer der Pannenhilfe lautet: 020 / 91 00 40.
Telefonieren: Von Deutschland aus wählt man nach Schweden die 0046, wer von Schweden nach Deutschland telefonieren will muss die 00949 wählen und dann auf einen Signalton warten. Dann erst folgt die Weiterwahl der Ortskennzahl (natürlich ohne 0). In den Telefonzellen des Landes sind Telefonkarten erforderlich.
Strom: Im Stromnetz herrscht 220 Volt Wechselspannung. Es sind für Europäer keine Adapter erforderlich.
Trinkgeld: In den Preisen und Rechnungen ist Geld für die Bedienung immer enthalten. Trinkgeld ist aber trotzdem angebracht, wenn man mit dem Service zufrieden war.
Geschäfte: Die Geschäfte sind in der Regel von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet, samstag bis 14 oder 16 Uhr. In vielen Lebensmittelgeschäften kann auch länger eingekauft werden.
Service für Behinderte: Viele Hotels und Campingplätze bieten besondere Unterbringungsmöglichkeiten für Behinderte. Auch zahlreiche Verkehrsmittel verfügen über Sondereinrichtungen. Es gibt sogar einen besonderen Reiseführer für behinderte Touristen. Infos gibt es beim DHR, Katrinebergsvägen 6, 11743 Stockholm, Tel.: 0046 - 8 - 18 91 00, Fax: 0046 - 8 - 64 56 541.
Camping: Rund 650 Campingplätze zählt das Land im Norden Europas. Um sie zu benutzen ist die schwedische Campingkarte erforderlich, die am besten schon vor der Reise beim schwedischen Campingverband angefordert wird. Info: Schweden Werbung fr Reisen und Touristik, Fax: 040 - 32 55 13 33.
Adresse: Fremdenverkehrsbüro Schweden, Lileinstraße 19, 20095 Hamburg
Tel. 040 / 32 55 13 55, Fax: 040 / 32 55 13 33. (oder auch in anderen Städten Deutschlands)
Weitere Informationen: Weitere Informationen bieten wir übers Skifahren in Jämtland.

Literatur:
Ute und Peter Freier Wandern in Schweden, Verlag Scheuble & Baumgartner, ISBN: 3-924852-54-5
M. Möbius, A. Ster "Richtig Wandern" - Lappland, DuMont Buchverlag Köln, ISBN: 3-7701-2661-0
Enrik Schiborr Wildnistouren nördlich des Polarkreises, tour-Reiseführer-Verlag GmbH, ISBN: 3-927627-10-0
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